Loslassen rechtzeitig planen

Was wird eines Tages aus Ihrem Unternehmen werden, wenn Sie die Verantwortung dafür abgeben möchten?

Haben Sie sich schon einmal mit dieser Frage beschäftigt?
Viele Menschen, die ihr Unternehmen mit Engagement und Herzblut führen, wünschen sich einen passenden Nachfolger. Doch nicht in jedem Fall klappt eine solche Betriebsübergabe.

Mit zwei neuen Erfahrungsaustausch-Gruppen, die ich zum Thema „Unternehmensnachfolge strategisch planen“ aktuell leite, habe ich verschiedene Gründe dafür diskutiert. Die eigenen Kinder haben andere Berufe und kein Interesse am Betrieb, externe Übernehmer können die Finanzierung nicht stemmen, das Unternehmen ist nicht attraktiv und zukunftsorientiert – teilweise findet sich einfach niemand, der das Unternehmen haben möchte.
Doch auch wenn ein Nachfolger schon gefunden ist, kann es zu Problemen kommen. Zum Beispiel dann, wenn der Übergeber nicht loslassen kann.

Wie ist das bei Ihnen?

Was wollen Sie einmal mit der neu gewonnen Freiheit anfangen? Haben Sie schon eine Idee, wie Ihr Tagesablauf einmal aussehen soll? Nur wer einen attraktiven Ersatzplan hat, wird sich leichten Herzens aus seinem Unternehmen verabschieden.

Was brauchen Sie, um Ihrem Nachfolger zu vertrauen? Haben Sie bestimmte Erwartungen an sein Verhalten und seine Vorbereitung? Nur mit einer guten Portion Vertrauen werden Sie akzeptieren, dass er andere Entscheidungen trifft als Sie. Und seine eigenen Fehler macht.

Und wie wollen Sie Ihre Aufgabenbereiche abgeben? Auf einmal oder schrittweise? Wollen Sie noch eine Zeit mit Ihrem Nachfolger gemeinsam im Unternehmen verbringen? Wer übernimmt währenddessen welche Rolle? Nur wenn Ihre Verantwortungsbereiche eindeutig geklärt sind, werden Sie sich nicht ins Gehege kommen.

Eine Übergabe zu planen, bedeutet nicht nur rechtliche und steuerliche Themen zu bedenken. Es geht auch um ganz Persönliches. Dafür braucht es Muße und ausreichend Zeit. Außerhalb der Alltagsroutine. Weg vom Büro.
Für die Beschäftigung mit diesen Themen ist es nie zu früh – höchstens zu spät